, Mixed

5-Satz-Krimi und erster Satzverlust der Saison

 

***WARNUNG: Dieser Matchbericht wurde etwas länger, da die Vorgeschichte aus dem Hinspiel eine Rolle spielt.***

 

Wir schreiben den 19.11.2023, an dem das Hinspiel gegen Ehrendingen 2 angesetzt war. An jenem Sonntag war die Sache klar: 3:0 für MeMuri in einer Rekordzeit von 46 Minuten. Somit wurden wir nach dem Spiel ausserhalb der Halle auch vom Gegner, welcher sich dies überhaupt nicht gefallen liess, vorgewarnt: "Am Dienstag werden dann stärkere Männer bei uns spielen." Mit einem Schmunzeln sind wir ins Freiamt zurück gekehrt, ohne uns einen Kopf über das Rückspiel zu machen. Stattdessen genossen wir den Nachmittag im Restaurant mit feinem Essen.

 

Zwei Tage später stand das Rückspiel zu Hause auf dem Programm. Die Halle wurde eingerichtet und die Zuschauerbänke waren voll, es mussten auch Leute stehen, da es kein Platz mehr zum Sitzen hatte. Alle kamen in Erwartung eines erneuten Kantersiegs von MeMuri. Denn bisher gewann MeMuri jedes Spiel 3:0 und war somit noch ohne Satzverlust. Doch als das Einspielen startete und wir die Gegner beim Einschlagen beobachteten, wurde uns schnell bewusst, dass die Begegnung diesmal wohl etwas anders verlaufen würde. Denn dies war ein nahezu komplett anderes Ehrendingen, welches plötzlich viel mehr Druck im Angriff hatte. Und was für eine Überraschung: Dieser Druck im Angriff kam von Männern, die im Hinspiel noch nicht dabei gewesen waren. Wir waren also vorgewarnt. Doch wir liessen uns davon nicht ablenken und waren schon voller Energie auf dieses Spiel, welches dann wie zu erwarten nicht mehr in nur 46 Minuten beendet war.

 

Dann war es soweit, das Spiel ging los. Anders als noch im Hinspiel, als wir den ersten Satz gleich mit 25:7 gewannen, war der schlechte Start auf unserer Seite, denn schon bald waren wir mit 1:7 hinten. Es war ein statisches Spiel von uns, es fehlte die Dynamik, der Einsatz für jeden Ball und die Genauigkeit. Dies hatte auch Häcki erkannt und es war Zeit für das erste Timeout. Viel zu sagen hatte er nicht, sondern nur: "Was ist das? Ihr müsst aufwachen!"  Wir gingen einfach viel zu locker in dieses Spiel und bekamen umgehend die Konsequenzen zu spüren. Die Bälle des Gegners kommen wieder zurück und dies sogar mit "Wums". Da wir im Hinspiel noch die meisten Punkte durch dumme Eigenfehler abgaben, waren wir im Rückspiel mental nicht darauf vorbereitet. Das Timeout zeigte wohl Wirkung, da wir ein bisschen näher herankamen, aber ein richtiges Comeback in diesem Satz war es auch nicht. Schon bald folgte auch das zweite Timeout mit anschliessendem Wechsel, denn Häcki konnte nicht mehr einfach nur mit überkreuzten Händen an der Seitenlinie verzweifeln. Er wollte und musste selbst ins Geschehen eingreifen. Nach dem zweiten Timeout lief es besser, doch es reichte nicht ganz, um den Satz noch zu drehen, sodass er schliesslich mit mit 22:25 an Ehrendingen ging.

 

Im zweiten Satz ging es im ähnlichen Stil weiter. Wir gerieten zu Beginn erneut in Rückstand und nutzten unsere Timeouts und taktische Wechsel, um wieder aufzuholen. Diesmal gelang es besser, denn plötzlich stand es 25:25. Es war eine sehr umstrittene Verlängerung des Satzes, mit vielen langen Ballwechseln, welche schlussendlich nach einem ärgerlichen Fehler mit 26:28 wieder an Ehrendingen ging.

 

0:2 hinten, in dieser Saison eine komplett neue Situation für uns. Nun hiess es: All-In und in die Trickkiste greifen. Oder wie wir in solchen Situationen beim Seitenwechsel immer sagen: "Geds halt en 5 Sätzer :)" Und so war denn auch der Start definitiv besser. Auch wenn wir leicht in Rücklage gerieten, war es diesmal eine bessere Ausgangslage. Wie schon in den letzten beiden Sätzen konnten wir bei Satzmitte wiederum aufdrehen und so unseren ersten Satz mit 25:20 gewinnen.

 

Mit viel Euphorie wurde der Start in den vierten Satz dann deutlich einfacher. Wir erspielten uns eine klare und komfortable Führung, doch wir lehnten uns anschliessend mit diesem Vorsprung zu weit zurück, sodass auch dieser Satz wieder ein Krimi wurde, den wir diesmal aber mit 28:26 zu unseren Gunsten entschieden.

 

Als ob dieses Spiel nicht schon genug Spannung geboten hätte und alle Zuschauer schon mit unserer ersten Niederlage der Saison gerechnet hatten, kam es zu einem fünften Satz. Und was für ein fünfter Satz dies war! Wir fielen wieder ins alte Muster zurück mit unseren typischen Startschwierigkeiten. Dies ist in einem fünften Satz noch viel ungünstiger als in normalen Sätzen, denn wenn es nur bis 15 Punkte geht, darf man sich bei der Aufholjagd nur ganz wenige weitere Fehler erlauben, sonst wird es nichts mit einem Comeback. So hatten wir die Monsteraufgabe, ein 3:9 aufzuholen. Alle Spieler waren schon an ihren Grenzen und so auch der Spielertrainer Häcki, welcher jedoch eine tollen Lauf in diesem Spiel hatte und darum unbedingt auf dem Feld sein musste. Doch um seine Energie in der Attacke voll einsetzen zu können, kam er mit einer kuriosen, aber sehr interessanten Idee: Er wechselte sich nach hinten gegen Franky aus und sobald dieser nach vorne rotieren würde, wechselte er sich wieder ein, um wieder erholt in den Angriff zu gehen.

 

Trotz dieser taktischen Massnahme blieb der Rückstand von sechs Punkten bestehen, bis der Spielstand 8:14 anzeigte und jeder wusste: "Jetzt darf kein Fehler mehr passieren." Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir wussten, dass wir genau diese Situation auch letzte Saison hatten und auch da konnten wir dieses 8:14 noch drehen. So gingen wir konzentriert in die Schlussphase dieses Spiels. Unsere Taktik war sehr simpel, aber effektiv. Die Annahmen gelangen und dann hiess es nur noch: "eins, zwei, Häcki ; eins, zwei, Häcki" Der Gegner wusste genau, wer schlagen wird, aber er fand kein Mittel. Und auch wenn Ehrendingen den Ball annehmen konnte, blockte Häcki ihren besten Angreifer immer wieder, sodass dieser keinen Mut mehr hatte, überhaupt noch einen Angriff zu lancieren und nur noch Rollshots und Finten machte, welche berechenbar waren. So wurde er weniger angespielt und die Angriffskraft seiner Mitspieler reichte nicht aus, um gegen uns zu punkten. Und so drehten wir erneut ein 8:14 zu einem 16:8 und feierten unseren vierten Sieg im vierten Spiel und sind immer noch unbesiegt.

 

Voller Ekstase feierten wir nach dem obligatorischen Duschbier mit einigen Fans noch gemütlich im Huwyler weiter.